Ungereimtheiten beim Ausbau der Schwarzen Heide

Bereits im Mai dieses Jahres fragte eine Journalistin bei der Kreisverwaltung nach, warum die Startbahnverlängerung von derzeit 900 m auf 1500 m notwendig sei. Darauf erhielt sie die Antwort: „Die europäischen Sicherheitsbestimmungen für Flugplätze der hier in Rede stehenden Größenordnung verlangen eine Start- und Landebahnbahnlänge von 1.500 m. Es handelt sich also um eine Maßnahme, die den derzeitigen Status des Flugplatzes lediglich auf rechtlich sicherer Basis aufrecht erhält.“ (Wörtliches Zitat aus einem Schreiben vom 28.5.09). Die Journalistin recherchierte weiter und erhielt von der europäischen Agentur für Flugsicherheit die Auskunft, dass zwar die meisten nationalen Vorschriften durch neue europäische Ausführungsvorschriften ersetzt würden, dass aber nicht beabsichtigt sei, dass die neuen Regelungen eine verlängerte Lande/Startbahn erfordern würden. Es wird vermutet, dass der Flughafen Schwarze Heide ein Ausbauvorhaben verfolgt, das eine Verlängerung der Piste notwendig macht, um größere Flugzeuge empfangen zu können. „Diese wäre aufgrund des zu erwartenden Fluggeräts erforderlich, damit Starts und Landungen für Piloten und Passagiere sicher abgewickelt werden können. Es ist also das geplante Fluggerät und die Positionierung des Flugplatzes am Markt, die nach Ansicht der Betreiber eine Verlängerung der Piste notwendig macht; es ist nicht per se von den entsprechenden Gesetzesvorhaben gefordert.“ (Wörtliches Zitat)

Landratskandidat Kück: „Es ist mir schleierhaft, warum die Kreisverwaltung das Gegenteil behauptet, wenn die Sachlage eindeutig ist. Da mag man schon nicht mehr daran glauben, dass die falsche Auskunft an die NRW Nachrichten nur auf Unkenntnis beruht. Ich weiß nicht, ob der Betreiber des Flughafens unrichtige Behauptungen aufgestellt hat, um die Erlaubnis zur Startbahnverlängerung zu erhalten. In jedem Fall muss die Kreisverwaltung den Wahrheitsgehalt der eingereichten Begründung nachprüfen und sie nicht einfach übernehmen. Und dafür ist der Landrat in besonderem Maße verantwortlich“

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der den grünen Politiker nervös macht: „Offensichtlich reicht die jetzige Startbahnlänge für den Geschäftsflugreiseverkehr vollkommen aus. Wozu müssen dann noch einmal 6,4 Millionen Euro Steuergeld vergeudet werden? Ist am Ende doch ein neuer Regionalflughafen mit wesentlich größeren Flugzeugen und höherem Passagieraufkommen geplant, ohne dass man die Bevölkerung und die Flughafengegner im Kreistag vorzeitig rebellisch machen will?“ Diesen Fragen wird sich die Kreisverwaltung in Kürze stellen müssen.

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